Filmvorführung mit Podiumsgespräch
NASIM - Filmvorführung mit Podiumsgespräch
Referenten: Katrin Eigendorf, Nasim Tajik, Ole Jacobs, Arne Büttner & Shikiba Babo
08/05/2023 - 20:00 - 22:30
Veranstaltungsort: Thalia-Kino, Dresden
Description of the event
Im Rahmen des Workshops „Akkulturationsprozesse nach Deutschland geflüchteter afghanischer Frauen (1980-2018)“ des Hannah-Arendt-Instituts findet am 8. Mai 2023, ab 20 Uhr eine öffentliche Vorführung des Films Nasim mit anschließender Podiumsdiskussion im Thalia-Kino Dresden statt. In diesem Film wird die Afghanin Nasim Tajik im griechischen Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos in ihrem „Alltag“ und in ihrem emanzipatorischen Aufbegehren acht Monate begleitet. Für die Veranstaltung im Kino muss Eintritt bezahlt werden.
Veranstaltungsort: Thalia-Kino
Dresden Kino-Abend – Film-Veranstaltung „Nasim“ (öffentlich)
20:00 Uhr Filmvorführung (ca. 90 Minuten), anschließend kurze Pause
21:45 Uhr: Beginn der Diskussion (zuerst auf dem Podium, anschließend geöffnet für das Publikum) -
Teilnehmende der Podiumsdiskussion: -
Katrin Eigendorf (Moderation)
Nasim Tajik (Protagonistin im Film)
Ole Jacobs (Regisseur und Produzent des Films)
Arne Büttner (Regisseur und Produzent des Films)
Shikiba Babori (Journalistin)
Übersetzerin für Nasim Tajik: Anita Karimi M.A
NASIM
Ein Dokumentarfilm von Ole Jacobs und Arne Büttner produziert von ROSENPICTURES Filmproduktion GbR, Arne Büttner und Ole Jacobs
Flucht einer Frau als Weg zu sich selbst Zwei Filmemacher drehen berührenden Dokumentarfilm in Moria. Flucht verändert Menschen, ein Phänomen, das im Zeitalter weltweiter Fluchtbewegungen an Bedeutung gewinnt.
Am Beispiel einer geflüchteten Muslima im Lager Moria auf Lesbos/Griechenland dokumentieren zwei Filmemacher, dass das westliche Klischeebild von muslimischen Frauen als stumme Opfer so nicht stimmt. Kinostart ist am 8. September 2022, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem verheerenden Brand in Moria.
Unverhoffte Begegnung
Im März 2020 reisen Ole Jacobs und Arne Büttner mit journalistischem Auftrag ins Flüchtlingslager Moria. Berichten sollen sie aus erster Hand von den schrecklichen Missständen im Lager. Vor Ort kommt die Afghanin Nasim Tajik auf sie zu. “Beeindruckt von ihrer starken Persönlichkeit und der damit verbundenen Suche nach ihrer neuen Identität im Kontext einer Fluchtgeschichte, begannen wir mit ihr zu filmen”, berichtet Büttner – ein spontaner Entschluss, aus dem ein achtmonatiges Filmprojekt wurde.
Zeit der Veränderung
In die Drehzeit fällt der Brand, der im September 2020 nahezu das gesamte Lager vernichtet, spannend aber ist, wie Nasim trotz aller Widerstände ihres Umfeldes – vor allem ihres Ehemanns – und gegen ihre eigenen Ängste für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Sie ist einer von tausenden Menschen, die in Europas größtem Flüchtlingslager unter erbärmlichen Umständen auf eine Entscheidung über ihre Zukunft warten. Errichtet für rund 3.000 Geflüchtete leben zeitweise mehr als 20.000 dort. Während der Film entsteht, herrschen Unterversorgung, Mangel an medizinischer Versorgung und Hygiene, Gewalt und Elend.
Vom Weglaufen zur Konfrontation
Das Lager wird für Nasim zum Ort, an dem sich die Fragen über ihr Leben, ihre Ängste und Sorgen neu stellen. Als Mutter und Ehefrau versucht sie unter widrigsten Umständen, ihr Leben selbstbestimmt zu leben. Nach dem Brand stehen Nasim und ihre Familie vor dem buchstäblichen Nichts. In dieser Stunde Null wird die Flucht für Nasim vom Weglaufen zur Konfrontation mit ihren Vorstellungen vom Leben: Sie muss nun eigene Entscheidungen treffen – und kann es jetzt.
Leben oder nur überleben?
Entstanden ist ein sehr nahegehender Film über die Emanzipation einer Frau während der Flucht, die sich unter widrigsten Bedingungen selbst befreien will. “Ich bin geflüchtet, um mein Leben zu leben, aber in Moria konnte ich nur überleben”, beschreibt Nasim ihren Aufenthalt in Moria. “Nasim” ist eine Produktion der ROSENPICTURES Filmproduktion GbR in Koproduktion mit Ole Jacobs und Arne Büttner, unterstützt von ZDF - Das kleine Fernsehspiel, gefördert mit Mitteln der der Rosa-Luxemburg-Stiftung Griechenland, mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland und Abspiel-/Präsentationsförderungen der Mitteldeutschen Medienförderung .


Aufnahme von Francesca Weil , Quelle: Katja Berngruber