Grenzopfer an der sächsisch-bayerischen und sächsisch-tschechischen Grenze in den Jahren 1947–1989
Jan Gülzau
Selbstverlag, Dresden, 2012
68 pages, online-Publikation des HAIT Dresden
68 pagesIm Mittelpunkt der Untersuchung stehen all jene Personen, die in den Jahren vom Beginn der verschärften Abschottungspolitik der DDR bis hin zum Fall der Berliner Mauer im Herbst 1989 an den Grenzen des heutigen Bundeslandes Sachsen zur Bundesrepublik Deutschland und zur CSR/CSSR ums Leben gekommen sind. Dabei musste wenigstens eine der beiden nachfolgenden Bedingungen erfüllt sein, um als „Grenzopfer“ berücksichtigt zu werden: Entweder war der Fluchthintergrund des Toten offensichtlich, oder aber es bestand ein enger zeitlicher wie räumlicher Zusammenhang des Todesfalls zum DDR-Grenzregime. Ausgehend von dieser Definition, konnten insgesamt 21 Personen identifiziert werden, die zwischen 1947 und 1989 in den fraglichen Grenzabschnitten Opfer des DDR-Grenzregimes geworden sind. Ihre Namen und Schicksale wurden biographisch dokumentiert, wobei nach Möglichkeit auch der Umgang des SED-Staates mit den Todesfällen Eingang in die jeweilige Darstellung fand. Grundlage der Untersuchung bilden umfangreiche Archivrecherchen, durchgeführt v.a. in den Beständen der Deutschen Grenzpolizei/Grenztruppen der DDR sowie des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR. Ergänzt wurden diese teilweise noch durch Zeitzeugeninterviews, wo immer es gelang, etwaige Angehörige ausfindig zu machen.