Die Treuhandanstalt als zeithistorisches Problem. Idee, Praxis, Erfahrung und Erinnerung
19.06.2019
HAIT-KOLLOQUIUM: 1989 Zwischen Alltag und Revolution
Moderation: Dr. André Postert
Die Ende 1994 aufgelöste Treuhandanstalt und der von ihr verantwortete, radikale wie beschleunigte Umbau der ostdeutschen Planwirtschaft sind in der letzten Zeit wieder Gegenstand intensiver politischer Auseinandersetzungen geworden. Fortbestehende Ost-West-Differenzen, insbesondere in der politischen Kultur, sowie bevorstehende Jahrestage führen zu einer regelrechten Wiederentdeckung des lange Zeit weitgehend randständigen Themas, das in Ostdeutschland selbst jedoch unterschwellig stets präsent geblieben ist.
Dr. Marcus Böick gab in seinem Vortrag, der im Rahmen des Kolloquiums des HAIT stattgefunden hat, einen Einblick in die Treuhandanstalt als zeithistorisches Phänomen. Dabei beantwortete er Fragen zur Idee der Gründung einer solchen Institution im Jahr 1990, zur 1990/91 vorgenommenen, hochumstrittenen Organisationspraxis sowie zur individuellen Erfahrungen der Treuhand-Mitarbeiter/innen in diesem hochdynamischen Umbruchsszenario?
Marcus Böick ist Akademischer Rat a.Z. am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Er hat sich in den letzten zehn Jahren intensiv mit der Geschichte der Treuhand und ihres Personals beschäftigt und im Jahr 2018 hierzu seine Doktorarbeit im Wallstein-Verlag veröffentlicht (Die Treuhand. Idee – Praxis – Erfahrung, Göttingen 2018).