Filmreihe
Ein anderer Kino-Osten
24.06.2024
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Kooperationsveranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig - Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Beschreibung der Veranstaltung
Die Filmreihe
Gezeigt werden Filme von jüngeren Regisseurinnen und Regisseuren, die abseits von Klischees und Vorurteilen individuelle Geschichten im Osten erzählen. Sie sind im „Hier und Jetzt“ angesiedelt, ohne dass die Vergangenheit verschwunden ist. Persönliche Erfahrungen aus der Zeit vor 1989/90 hallen in den Geschichten ebenso nach wie die Umbrüche der Nach-Wendezeit. Neben den neuen erzählerischen Akzenten suchen die Filme nach einer eigenen Bildsprache, die zeigt, dass es keinen einheitlichen Osten gibt. Die Vielfalt der Bilder unterstreicht die Vielfalt der Lebensgeschichten, von denen die Filme erzählen. Ein anderer Kino-Osten ist möglich.
Alle Filmvorführungen finden im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig statt.
Der Eintritt ist frei.
Organisiert von Dr. Andreas Kötzing (HAIT) in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig (Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik).
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite zur Filmreihe.
Termine
15.04.2024 | 19 UhrAlle reden übers Wetter
Zu Gast: Regisseurin Annika Pinske
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Clara hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?
Mit humorvollen, pointierten Dialogen und genauen zwischenmenschlichen Beobachtungen erzählt “Alle reden übers Wetter” die Geschichte einer ostdeutschen Bildungsaufsteigerin zwischen Alltag in der Metropole und Aufwachsen in der Provinz.
Ivie wie Ivie
Zu Gast: Regisseurin Sarah Blaßkiewitz
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Die afrodeutsche Ivie, von ihren Freunden „Schoko“ genannt, wohnt mit ihrer besten Freundin Anne in Leipzig und arbeitet übergangsweise im Solarium ihres Ex-Freundes Ingo, während sie noch auf der Suche nach einer festen Anstellung als Lehrerin ist. Plötzlich steht ihre, ihr bis dahin unbekannte, Berliner Halbschwester Naomi vor der Tür und konfrontiert sie mit dem Tod des gemeinsamen Vaters und dessen anstehender Beerdigung im Senegal. Während die Schwestern sich langsam kennenlernen, stellt Ivie zunehmend nicht nur ihren Spitznamen, sondern auch ihr Selbstbild infrage.
Sprich mit mir
Zu Gast: Regisseurin Janin Halisch
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Karo (28) ist frisch getrennt und kämpft mit der nicht vorhandenen Beziehung zu ihrem Vater. Als ihre Mutter Michaela (50) mit ihr in den Urlaub nach Rügen fahren will, vermutet Karo wieder eine gescheiterte Männergeschichte dahinter. Was als spontaner Trip beginnt, entpuppt sich schnell als Reise in die Vergangenheit zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können: Michaela will Ablenkung, Karo will Ruhe. Im Hotel angekommen, lernen sie den frisch geschiedenen Jochen (60) und seine Teenager Tochter Marie (16) kennen. Für Michaela ist Jochen ein Urlaubsflirt und für Karo könnte er die Antwort auf all ihre Fragen und Sehnsüchte sein, Marie hingegen der Spiegel einer Jugend, die Karo nie hatte.
Mutter und Tochter begreifen schnell, dass der abwesende Vater eine Leerstelle hinterlassen hat, die größer und schmerzhafter ist, als sie dachten. Alte Wunden werden aufgerissen und beide versuchen auf ihre eigene Art und Weise zu heilen und sich aus ihren gefestigten Rollen zu befreien.
Tamara
Zu Gast: Regisseur Jonas Walter
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Mutter und Tochter, beide kommen aus der DDR: Die eine hat sie erlebt, die andere nicht. Tamara ist 1990 geboren. Wie viele aus der Nachwendegeneration verließ sie ihre Heimat und kommt nur zum runden Geburtstag zu Besuch. Doch alles, was sicher schien, zerbröselt innerhalb weniger Tage: Übrig bleiben Tamara und ihre Mutter Barbara. Die beiden ringen um ihre Beziehungen, die nicht von den gesellschaftlichen Entwicklungen loszulösen sind, in denen die Familie entstanden, gewachsen und zerfallen ist. Jetzt muss sich Tamara dem stellen, wovor sie weggelaufen ist: ihrer eigenen Geschichte. Sie muss loslassen, was sie nie erlebt hat.
Alaska
Zu Gast: Regisseur Max Gleschinski
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Stoisch schwebt Kerstin in ihrem roten DDR-Kajak über die Mecklenburgische Seenplatte. Ziellos gleitet sie, zwischen Tourismus und Tristesse, tagelang über das Wasser, bemüht, allein zu bleiben. Die vielen Flüsse und Seen sind ihr vertraut. Doch woher kommt Kerstin? Wovor ist sie auf der Flucht? Wer verfolgt sie? Die Gleichmäßigkeit dieser Reise bricht, als Alima auftaucht, die der paddelnden Einzelgängerin endlich die richtigen Fragen stellt.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
© Grandfilm | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig