Vortrag
"Der Flohmarkt ruft". Prolegomena zu einer Kulturgeschichte des Flohmarkts

Maximilian Kreter hält im Rahmen der Onlinetagung „'Der Flohmarkt ruft'. Prolegomena zu einer Kulturgeschichte des Flohmarkts“ den Vortrag „'Neulich hab ich auf dem Dachboden ne Kiste entdeckt…'. Flohmärkte als Handelsplätze für rechtsextreme Musik und NS-Memorabilien“.

Der Handel mit NS-Memorabilien und Tonträgern rechtsextremer Musik haben trotz immer wiederkehrender Verbots- und Beschlagnahmungswellen Konjunktur. Für beide Güter haben sich zwischenzeitlich verschiedene Handelsplätze, insbesondere Onlineplattformen aufgetan. Allerdings konnten Sie den Flohmarkt als Handelsplattform nie (ganz) verdrängen, da die Waren dort weitgehend anonym gehandelt werden können. In diesem Vortrag werden nun die Ergebnisse einer Feldstudie in den fünf größten ostdeutschen Städten (Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz & Halle) präsentiert, in der untersucht wurde, was für rechtsextreme Tonträger und NS-Memorabilien von wem in welchem Umfang und zu welchen Preisen im Jahr 2023 gehandelt werden.

Die Tagung widmet sich dem Phänomen des Flohmarktes, da der großen Beliebtheit des Phänomens Flohmarkt bei seinen Besuchern ein erstaunliches Desinteresse kulturwissenschaftlicher Forschung gegenübersteht. Neben vereinzelten Untersuchungen zur Etymologie des Begriffs Flohmarkt oder zu lokalen Marktphänomenen steht eine Kulturgeschichte des Flohmarktes bislang noch aus. Diesem Desiderat werden sich die Teilnehmer dieser interdisziplinär ausgerichteten Tagung widmen und Prolegomena zu einer Kulturgeschichte des Flohmarkts entwickeln.