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Vortrag | Bibliothek
„Mit der Elbflottille des Freikorps nach Tetschen“ - Die NS-Tageszeitung „Der Freiheitskampf“ und die Berichterstattung zur Annexion des Sudetenlandes 1938

Referenten: Michael Thoß, Christoph Hanzig, Sebastian Rab
17.01.2024 - 18:30 Uhr
Bibliothek des Hannah-Arendt-Instituts, Tillich-Bau, TU Dresden

Beschreibung der Veranstaltung

Teil der Reihe: Die Vergangenheit erlesen. Was uns historische Quellen über das östliche Europa sagen

Die Annexion des Sudetenlandes nach dem „Münchner Abkommen“ 1938 war ein erheblicher außenpolitischer Erfolg des nationalsozialistischen Deutschlands. Bereits seit Jahren gehörte die Berichterstattung über die vermeintliche Entrechtung und Verfolgung der Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei zum Repertoire der NS-Presse. Durch die unmittelbare geographische Nähe war die sächsische NS-Tageszeitung „Der Freiheitskampf“ eine laute Propagandastimme mit eigenem Korrespondenten in Prag. Die Zeitung zeichnete bis zur Annexion ein düsteres Bild der Situation der „Brüder“ jenseits des Erzgebirges und berichtete später umso überschwänglicher über deren „Befreiung“. Der Vortrag soll zeigen, wie das Parteiblatt innerhalb der sächsischen Bevölkerung negative Stimmung gegenüber der Tschechoslowakei schüren wollte. Außerdem soll beleuchtet werden, wo sich in der Berichterstattung Hinweise auf eine Orchestrierung des Propagandaministeriums in Berlin finden lassen und wo die „Freiheitskampf“-Redaktion eigeninitiativ agierte.

Christoph Hanzig ist Referent für Bildungsarbeit an der Gedenkstätte Großschweidnitz und wissenschaftliche Hilfskraft am HAIT. Von 2008 bis 2014 studierte er Geschichte an der TU Dresden. Seine Forschungsschwerpunkte sind die NS-Krankenmorde und die NS-Presse. Sein laufendes Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit dem„Freiheitskampf“ und seinen Redakteuren.

Sebastian Rab studierte von 2010 bis 2017 Geschichte an der TU Dresden. Seit 2018 ist er wissenschaftliche Hilfskraft am HAIT und dort seit 2022 im Datenbankprojekt „Der Freiheitskampf“ tätig. Zudem arbeitet er als Besucherreferent am Münchner Platz und ist aktuell freier Mitarbeiter im Projekt „Verhaftet – Verschleppt – Vergessen“ der Dokumentationsstelle Dresden.

Michael Thoß ist wissenschaftliche Hilfskraft am HAIT. Er absolvierte an der TU Dresden ein Lehramtsstudium in den Fächern Geschichte und Geographie. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus in Sachsen sowie die Geschichte der Blockparteien in der DDR.

Moderiert von Maximilian Kreter

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Bildnachweis: Titelseite des „Freiheitskampfs“ vom 2. Oktober 1938 (SLUB Dresden)

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