Vortrag
Das NS-Konzentrationslager Sachsenburg – Stand und Perspektiven der Forschung
Dr. Bert Pampel (Stiftung Sächsische Gedenkstätten)
PD Dr. Mike Schmeitzner (HAIT)
22.03.2017
Hannah-Arendt-Institut, Helmholtzstr. 6, Raum 110
Beschreibung der Veranstaltung
Das nationalsozialistische Konzentrationslager Sachsenburg (1933-1937) bei Frankenberg war das bedeutendste und am längsten betriebene Lager in Sachsen. Nach neuesten Erkenntnissen wurden hier ca. 7.000 Menschen inhaftiert, vor allem politische Gegner (und hier besonders Kommunisten und Sozialdemokraten), aber auch zunehmend Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und "Kriminelle". Evangelische und katholische Pfarrer gehörten ebenfalls zur Häftlingsgemeinschaft. Internationale Aufmerksamkeit erhielt das Lager spätestens 1935 durch die Verhaftung von ca. 20 Pfarrern der Bekenntniskirche und den bestialischen Mord am vormaligen Dresdner Redakteur und Landtagsabgeordneten Dr. Max Sachs. Auf der Täterseite agierten zuerst Wachmannschaften der SA und später der SS (ab 1934), wovon sich letztere durch eine besonders schikanöse Behandlung der Häftlinge auszeichneten. Unter den SS-Kommandanten waren es etwa Karl Otto Koch und Max Simon, die hier ihre Karriere starteten - im Falle Simon führte diese bis zur führenden Beteiligung am Holocaust.
Im Vortrag werden Dr. Bert Pampel und PD Dr Mike Schmeitzner sowohl den gegenwärtigen Stand als auch die Perspektiven der Forschung skizzieren. Beide Wissenschaftler, die gegenwärtig einen umfangreichen Sammelband zum Thema vorbereiten, werden einzelne Schwerpunkte vorstellen. Inhaltlich wird sich der Band der gesamten Komplexität der Geschichte und Nachgeschichte dieses Lagers widmen: Im Fokus stehen zum einen die historische Einordnung, die Täter- und Opferseite und die damalige mediale Rezeption im In- und Ausland und zum anderen die spätere justizielle Aufarbeitung, die Rezeptionsgeschichte und die memoriale Gestaltung. Der genannte Band, der den Ausbau der Anlage zur Gedenkstätte begleiten soll, wird voraussichtlich Ende 2017/Anfang 2018 erscheinen.
Zu den Referenten:
Dr. Bert Pampel, Politikwissenschaftler, seit 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Dresden), seit 2014 stellv. Geschäftsführer der Stiftung und seit 2016 Leiter der Dokumentationsstelle.
PD Dr. Mike Schmeitzner, Historiker, seit 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Instituts an der TU Dresden, seit 2001 Lehrbeauftragter und seit 2013 Privatdozent an der TU Dresden, 2010/11 Gastprofessor an der Universität Erfurt.
Im Vortrag werden Dr. Bert Pampel und PD Dr Mike Schmeitzner sowohl den gegenwärtigen Stand als auch die Perspektiven der Forschung skizzieren. Beide Wissenschaftler, die gegenwärtig einen umfangreichen Sammelband zum Thema vorbereiten, werden einzelne Schwerpunkte vorstellen. Inhaltlich wird sich der Band der gesamten Komplexität der Geschichte und Nachgeschichte dieses Lagers widmen: Im Fokus stehen zum einen die historische Einordnung, die Täter- und Opferseite und die damalige mediale Rezeption im In- und Ausland und zum anderen die spätere justizielle Aufarbeitung, die Rezeptionsgeschichte und die memoriale Gestaltung. Der genannte Band, der den Ausbau der Anlage zur Gedenkstätte begleiten soll, wird voraussichtlich Ende 2017/Anfang 2018 erscheinen.
Zu den Referenten:
Dr. Bert Pampel, Politikwissenschaftler, seit 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Dresden), seit 2014 stellv. Geschäftsführer der Stiftung und seit 2016 Leiter der Dokumentationsstelle.
PD Dr. Mike Schmeitzner, Historiker, seit 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Instituts an der TU Dresden, seit 2001 Lehrbeauftragter und seit 2013 Privatdozent an der TU Dresden, 2010/11 Gastprofessor an der Universität Erfurt.
