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Fimreihe
Film und Protest

Vivien Buchhorn
19.11.2025, 19:00 bis 09.12.2025, 23:00 Uhr
Leipzig

Beschreibung der Veranstaltung

Filmreihe „Film und Protest“ in Kooperation mit der Cinemathéquè Leipzig

September – Dezember 2025

Die bereits seit 2022 laufende Filmreihe „Film und Protest“, die sich mit der filmischen Darstellung von Protest und Widerstand gegen Diktaturen und autokratische Regime beschäftigt, wird im Herbst 2025 fortgesetzt. Im Fokus stehen in diesem Jahr Werke, die sich über dokumentarische Ansätze hinaus bewegen. Gezeigt werden Filme aus Indien, Iran und Rumänien, die politische Bewegungen mit intimen persönlichen Geschichten verknüpfen und kritische Positionen mit dokumentarischem Material in semi-fiktionaler Form abbilden. Auch der klassische Spielfilm findet sich diesmal im Programm. Mit zwei der sogenannten DEFA-Verbotsfilme, die sich kritisch mit der Entwicklung der DDR auseinandersetzten und im Rahmen einer umfassenden kulturpolitischen Zäsur auf dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965 verboten wurden.

Programmübersicht

A Night of Knowing Nothing (Frankreich/Indien 2021, Regie: Payal Kapadia) 

16.9.2025, 19:30 Uhr, 96 min. (OmeU)

Im Film and Television Institute of India werden Briefe einer Studentin an ihren heimlichen Geliebten gefunden. Während sie in ihnen um ihre kastenübergreifende Liebe trauert, starten an der Filmhochschule Proteste gegen Premierminister Modi. Die Freiheit der Protestierenden prallt auf die zunehmende Diskriminierung von Frauen, Muslim*innen, Dalit und kritischen Journalist*innen unter seiner hindu-nationalistischen Regierungsführung. 

Einführung: Vivien Buchhorn (Filmhistorikerin und Kuratorin)

Sudan, Remember us (Frankreich u.a. 2025, Regie: Hind Meddeb)

9.10.2025, 19:30 Uhr, 76 min. (OmeU)

2019 gehen junge Menschen in Khartum gegen das über Jahrzehnte andauernde Unterdrückungsregime Umar al-Bashirs auf die Straße. Selbstbewusst tragen sie ihren Widerstand in Kunstaktionen, mit Musik und Sitzstreiks in den öffentlichen Raum. Doch das Militär schlägt brutal zurück. Es kommt zu einem Bürgerkrieg, der Millionen Menschen zur Flucht zwingt. Regisseurin Hind Meddeb begleitet Aktivist*innen und Freund*innen hautnah in einem eindrücklichen Portrait jugendlichen Protests.

Im Anschluss: Videogespräch mit Regisseurin Hind Meddeb.

Between Revolutions (Rumänien/Iran 2023, Regie: Vlad Petri)

19.11.2025, 19:30 Uhr, 68 min. (OmeU)

In den 1970er Jahren studieren die Iranerin Zahra und Maria aus Rumänien zusammen in Bukarest. Die beiden sind sich eng verbunden. Als im Iran regimekritische Proteste ausbrechen, kehrt Zahra dorthin zurück. In Briefen bleiben die beiden über Jahre hinweg in Kontakt. Darin schildern sie die Kämpfe von Frauen in ihren Ländern, die sich in sich parallel anbahnenden Revolutionen in unterschiedliche Richtungen bewegen.

In seltenen Archivaufnahmen verknüpft der Film die Geschichte zweier politisch und kulturell unterschiedlicher Länder und erweitert sie durch fikionalisierte Briefe von Frauen, die auf Dokumenten der rumänischen Geheimpolizei basieren. So entsteht eine intime Geschichte des Begehrens und Aufbegehrens gegen patriarchale Strukturen inmitten revolutionärer Umwälzungen.

Im Anschluss: Gespräch mit Elahe Haschemi Yekani, Professorin für Englische und Amerikanische Literatur und Kultur mit dem Schwerpunkt Postkoloniale Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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(c) Cinemathéquè Leipzig