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Podiumsdiskussion
Gedächtnis und Gegenwart: Wie beeinflussen die Auseinandersetzungen um die deutsche Erinnerungskultur die Haltung gegenüber Israel, Palästina und dem Nahost-Konflikt?

Saba-Nur Cheema, Meron Mendel und Paul Middelhoff (Moderation)
15.05.2025 (von 19:00 Uhr - bis 20:30 Uhr)
Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden

Beschreibung der Veranstaltung

Veranstaltung in Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Dresden im Rahmen des Gedenkjahres 2025 – 80. Jahrestag des Kriegsendes

Bald jährt sich zum 80. Mal das Ende des 2. Weltkriegs, der Zusammenbruch der NS-Herrschaft und die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Auschwitz ist weltweit zum Sinnbild für die systematische Verfolgung und Ermordung von 6 Millionen europäischer Juden durch die Nationalsozialisten geworden. Auschwitz ist aber auch der zentrale Bezugspunkt der deutschen Erinnerungskultur mit ihrer gesellschaftlichen und politischen Selbstverpflichtung, sich kritisch mit allen Erscheinungsformen des Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen.

Jenseits dieses Selbstverständnisses wird in Deutschland seit Längerem über die Notwendigkeit einer „multidirektionale Erinnerung“ (Michael Rothberg) diskutiert, die auch andere, globale Gewaltgeschichten in die Erinnerungspraxis einbeziehen möchte. Vor dem Hintergrund einer diverser werdenden deutschen Gesellschaft und im Zuge der Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen erscheint „Auschwitz“ dabei nicht mehr als einziger denkbarer Bezugspunkt. In dieser unter dem Schlagwort „Historikerstreit 2.0“ geführten Auseinandersetzung geht es um die historische Gewichtung der Erinnerung an den Holocaust im Verhältnis zu kolonialen Verbrechen und anderen Genoziden wie auch um die Haltung der deutschen Gesellschaft und Politik zu Israel, Palästina und dem Konflikt im Nahen Osten – und das sehr zugespitzt seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Krieg in Gaza.

Wie beeinflussen die Debatten um die Erinnerungskultur die Haltung gegenüber Israel, Palästina und dem Nahostkonflikt? Wie sollten sie geführt werden, um der aktuellen Zunahme von Antisemitismus und Rassismus entgegen zu wirken? Der Abend mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema versteht sich als ein Angebot zur Deutung und Analyse der damit verbundenen Diskussionen und Kontroversen.

Prof. Dr. Meron Mendel, Publizist, Historiker und Pädagoge, Direktor der Anne Frank Bildungsstätte, Frankfurt a.M., Autor u. a. Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung. Kiepenheuer & Witsch, 2024 (zusammen mit Saba-Nur Cheema); Über Israel reden. Eine deutsche Debatte. Kiepenheuer & Witsch, 2023; Singularität im Plural. Kolonialismus, Holocaust und der zweite Historikerstreit. Beltz Juventa, 2023. Zusammen mit Saba-Nur Cheema initiierte und kuratierte er die Thementage „Reflexe und Reflektionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatten in Deutschland“ 2024 an den Berliner Festspielen.

Saba-Nur Cheema, Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin, Frankfurt a.M.; Autorin/Herausgeberin u. a. von Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung. Kiepenheuer & Witsch, 2024 (zusammen mit Meron Mendel); Frenemis. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen. Verbrecher-Verlag 2022 (zusammen mit Meron Mendel und Sina Arnold)

Moderiert von Paul Middelhoff, stellv. Ressortleiter Politik, Die Zeit

Eintritt 5€/7€, Tickets sind über den Ticketshop des Deutschen Hygiene-Museums zu erwerben.

Gemeinsames Porträt von Saba-Nur Cheema und Meron Mendel

Ali Ghandtschi