Hannah-Arendt-Forum
„Es kommt darauf an, ganz gegenwärtig zu sein.“ Überlegungen zu Hannah Arendts Leben und Werk anläßlich ihres 50. Todestages

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Anlässlich des 50. Todestages seiner Namensgeberin richtet das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden (HAIT) am 4. Dezember 2025 das diesjährige Hannah-Arendt-Forum ganz auf das Leben und Wirken Hannah Arendts (1906–1975) aus: „Es kommt darauf an, ganz gegenwärtig zu sein".

Der im Titel des Vortrages zitierte Satz aus Karl Jaspers' „Von der Wahrheit" stellte Hannah Arendt ihrer Analyse der Ursprünge und Elemente totaler Herrschaft voran. Das lebenslange Festhalten an diesem Satz folgte der aus eigener Erfahrung hervorgegangenen Überzeugung, dass sich Gefahren und Möglichkeiten für den Einzelnen und die Menschheit nur durch politische Wachheit erkennen lassen. Sie erfordert wiederum die Kenntnis der philosophischen Tradition ebenso wie die Bereitschaft, Einsichten durch Ereignisse zu revidieren. Hannah Arendt bündelte ihre Überzeugung in dem folgenden Satz: „Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Denkvorgang gibt, der ohne persönliche Erfahrung möglich ist.“

In dem Vortrag des Philosophen Thomas Meyer werden Arendts Leben und Werk aus ihrer Zeit heraus gedeutet werden. Doch da über Totalitarismus, Pluralität, das sogenannte "Flüchtlingsproblem" und Palästina/Israel zu sprechen sein wird, bedarf es erst gar nicht eines "Aktualitätsbezugs". Während des Vortrages werden aus Archiven gehobene Dokumente erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es zeigt sich: Arendts „Gegenwart“ ist auf geradezu unheimliche Weise in wichtigen Bereichen auch unsere Gegenwart.

Thomas Meyer ist Professor für Philosophie an der LMU München und Herausgeber einer 12-bändigen Ausgabe der Schriften von Hannah Arendt. 2023 hat er eine viel beachtete Biografie zu Hannah Arendt veröffentlicht, die derzeit in zwanzig Sprachen übersetzt wird.

Die Moderation des Abends hat Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller inne, der ab Dezember dieses Jahres die Leitung des HAIT übernimmt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.