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Performance | Lesung
Tania Bruguera: Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading “The Origins of Totalitarianism”)

Referent: Prof. Dr. Thomas Lindenberger
09.02.2024 - 23:00 Uhr bis 10.02.2024
Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin

Beschreibung der Veranstaltung

Prof. Thomas Lindenberger wirkt als Vorlesender an der Performance "Where Your Ideas Become Civic Actions" von Tania Bruguera mit.

Die Künstlerin und Aktivistin Tania Bruguera zeigt ihre Performance „Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading The Origins of Totalitarianism)”, eine 100-stündige Lesung von Hannah Arendts „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart. Künstler:innen, Theoretiker:innen, Aktivist:innen und Besucher:innen lesen in der historischen Halle des Museums ununterbrochen, Tag und Nacht, vom Mittwoch, 7. Februar 2024, 19 Uhr, bis Sonntag, 11. Februar 2024, 23 Uhr, das Hauptwerk der politischen Theoretikerin. Brugueras erste Aufführung der Performance im Mai 2015 in Kuba führte zu ihrer Inhaftierung durch die kubanischen Behörden. Der Hamburger Bahnhof zeigt nun die europäische Erstaufführung.

Der Eintritt zur Performance ist frei.
Weitere Informationen finden Sie hier.


Über die Dauer von 100 Stunden ist die Historische Halle des Hamburger Bahnhofs ununterbrochen für die Besucher*innen bei freiem Eintritt geöffnet: Die kubanische Künstlerin Tania Bruguera (geboren 1968) liest aus Hannah Arendts (1906-1975) Buch „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ (Orig. „The Origins of Totalitarianism“, 1951). Arendts 1951 veröffentlichte Geschichte und Theorie des Totalitarismus, die sich mit den komplexen Themen Totalitarismus und Imperialismus, Antisemitismus und Rassismus, ist auch heute noch von großer Aktualität. Bruguera wechselt sich beim Lesen (auf Deutsch und Englisch) mit Personen des öffentlichen Lebens, Theoretiker:innen aus verschiedenen Wissensgebieten, Künstler:innen aus unterschiedlichen Sparten und Menschen aus der Nachbarschaft des Museums ab, um gemeinsam über Macht und Gewalt, Pluralität und Moral, Politik und Wahrheit nachzudenken und das Werk mit ihr und dem Publikum zu diskutieren.

Erstmals aufgeführt wurde die Performance „Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours of Reading The Origins of Totalitarianism)“ 2015 in Brugueras Haus in Havanna als die Künstlerin aufgrund politischen Drucks von der Teilnahme an der Biennale von Havanna ausgeschlossen wurde. Bruguera und rund 50 weitere Personen, die ihre Solidarität gegen Zensur und Repression bekundeten, lasen 100 Stunden durchgehend aus Arendts Hauptwerk und analysierten und diskutierten es mit dem anwesenden Publikum. Die Lesung wurde mit Lautsprechern auf die Straße übertragen und aufgezeichnet. Die kubanischen Behörden reagierten, indem sie die Lesung mit Presslufthämmern vor Brugueras Haus übertönten. Die Lesung endete in einer Festnahme Brugueras für mehrere Stunden durch die kubanischen Behörden. Aus der Lesung entstand das Kollektiv INSTAR – Instituto de Artivismo Hannah Arendt in Kuba, das 2021 mit dem Arnold-Bode-Preis der Stadt Kassel ausgezeichnet wurde und mit dem Tania Bruguera 2022 an der documenta fifteen teilnahm.

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Ankündigungsplakat der Performance mit vorlesender Frau in einem Schaukelstuhl

© Tania Bruguera 2015