Vortrag
Kampf um die Wirklichkeit: Der Dokumentarfilm und der Kalte Krieg
Referent: Andreas Kötzing
11.10.2022 - 16:00 Uhr
Leipzig / Online
Beschreibung der Veranstaltung
Die Veranstaltungsreihe "Kulturstudien" der Uni Leipzig widmet sich in diesem Jahr dem Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig). Im Rahmen der Reihe gibt es u.a. einen Vortrag von Andreas Kötzing zur Geschichte des Festivals im Kalten Krieg.
Zum Vortrag:
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist geprägt vom Aufstieg der Massenmedien, insbesondere des Films. Im Widerstreit der politischen Systeme standen Filme häufig im Mittelpunkt ideologischer Auseinandersetzungen. Dies gilt für das fiktionale Kino, aber mehr noch für dokumentarische Filme, die für sich in Anspruch nahmen, die Wirklichkeit real abzubilden. Speziell ab 1960 – mit dem Aufkommen leichterer Kameratechniken – erlebte das dokumentarische Kino einen ästhetischen und politischen Aufstieg. Mit dem „Cinema Verité“ und dem „Direct Cinema“ etablierten sich unterschiedliche Vorstellungen von der Darstellbarkeit der Gegenwart. Vor dem Hintergrund des Kalten
Krieges hatten dokumentarische Filme stets eine politische Bedeutung: Welche Bilder waren „echt“, welche bloße Propaganda?
Welchen persönlichen Einfluss übten Filmemacherinnen und Filmemacher aus? Welche Rolle spielten die Festivals für dokumentarische Filme, die sich ab Mitte der 1950er Jahre u. a. in Mannheim, Oberhausen und Leipzig etablierten? Anhand von zahlreichen Filmbeispielen schildert der Vortrag die Entwicklung des dokumentarischen Films in beiden deutschen Staaten in der Zeit des Kalten Krieges. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den gesellschaftlichen Debatten, die sich anhand der Filme und der Festivals entzündeten.
Zeit: Dienstag, 11.10.2022, 16:00 − 17:30 Uhr
Ort: Universität Leipzig, Goethestraße 3−5, Seminarraum 1.25/1.26
Parallel wird der Vortrag im Livestream übertragen.
Weiterführende Informationen zum Programm der "Kulturstudien" finden Sie hier.
(c) Uni Leipzig