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Vortrag
Philipp Müller: Vom ersten toten Demonstranten in der Bundesrepublik (1952) zum antifaschistischen Helden der DDR

Referent: Prof. Dr. Alfons Kenkmann
03.05.2022 - 18:00 Uhr
Gedenkstätte Bautzner Straße

Beschreibung der Veranstaltung

Am 3. Mai hält der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des HAIT, Prof. Dr. Alfons Kenkmann, einen Vortrag zum Thema „Philipp Müller: Vom ersten toten Demonstranten in der Bundesrepublik (1952) zum antifaschistischen Helden der DDR“.

Abstract:

Der 21jährige Arbeiter Philipp Müller wurde als Teilnehmer einer Friedensdemonstration am 11. Mai 1952 - vor 70 Jahren - in Essen erschossen: Er war der erste Demonstrationstote in der Bundesrepublik. In der DDR wurde er über Jahrzehnte zum Widerstandshelden erhöht und in die Reihen der ‚sozialistischen Helden‘ und antifaschistischen Widerstandskämpfer aufgenommen.

Das Gespräch konzentriert sich zunächst auf die Biographie des Protagonisten, die politische und juristische Aufarbeitung des Vorfalls als auch die öffentliche Diskussion um den Tod des Demonstranten in der Zeit. Anschließend wird die politische Instrumentalisierung des jungen Toten in der ehemaligen DDR in einer Fülle von Straßennamen, Denkmälern, Medaillen etc. analysiert, um dann zum Schluss die späten Erinnerungsbemühungen um den Toten in der Bundesrepublik und im wiedervereinigten Deutschland zu thematisieren. Wie im Brennglas exemplifiziert sich in der Person Philipp Müllers die Geschichte des Kalten Krieges.

Eine glückliche Familie

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, PL 52, 183a