Kolloquium HAIT
DDR-Spionage in Finnland

Dr. Kimmo Elo setzt sich in seinem Vortrag mit DDR-Spionage in Finnland auseinander: Die nordischen Staaten gehörten nicht zum primären Operationsgebiet der Auslandsspionage der DDR. Dies gilt auch für Finnland, obwohl die geopolitische Lage Finnlands zwischen Ost und West und als Nachbar der Sowjetunion auch gewisse politische Brisanz und Bedeutung mit sich brachte.

Dennoch stellt Finnland seit dem Ende des Kalten Krieges eine Ausnahme unter den nordischen Staaten dar, wenn es um die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit geht. Dies gilt insbesondere für die Auseinandersetzung mit der West-Spionage der sozialistischen Nachrichtendienste, vor allem des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und des sowjetischen KGB, aber auch für die Auseinandersetzung mit den innenpolitischen Auswirkungen der geopolitischen Lage Finnlands.

Herr Dr. Elo hat mit der Arbeit "Die Systemkrise eines totalitären Herrschaftssystems und ihre Folgen. Eine aktualisierte Totalitarismustheorie am Beispiel der Systemkrise in der DDR 1953" in Berlin und Helsinki promoviert. Er forscht und lehrt im westfinnischen Turku zu Europäischer Integration seit 1945, Deutschland in Europa, Kalter Krieg (Rolle Finnlands und der Nordischen Staaten), Spionage- und Geheimdienstgeschichte und den transatlantischen Beziehungen aus europäischer Perspektive, sowie verschiedene Anwendungen der sozialogischen und EDV-basierten Netzwerkforschung, bspw. der DDR-Opposition in Jena oder Sozialistischer Frauennetzwerke im finnischen Bürgerkrieg von 1918.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.