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Podiumsdiskussion
Über den Umgang mit Denkmälern und Straßennamen des vordemokratischen Zeitalters.

Referent: Prof. Dr. Mike Schmeitzner
16.09.2019 - 18:00 Uhr
Museumscafé im Dresdner Stadtmuseum
Kooperationsveranstalter: Dresdner Geschichtsverein e.V.

Beschreibung der Veranstaltung

Muss König Friedrich August weg?
Über den Umgang mit Denkmälern und Straßennamen des vordemokratischen Zeitalters.

Am 16. September diskutiert Dr. Johannes Schulz (Dresdner Geschichtsverein e.V.) mit Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden), Volker Schröder (Aktion "18. März" Berlin) und Tilo Wirtz (Stadtrat Partei DIE LINKE Dresden) über den Umgang mit Denkmälern und Straßennamen des vordemokratischen Zeitalters. 

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Am 11. August 1919 wurde in Weimar die erste gesamtdeutsche demokratische Verfassung verabschiedet. Wenige Monate zuvor hatte sich bereits der, im November 1918 entstandene, Freistaat Sachsen ein vorläufiges Grundgesetz gegeben. In Dresden erinnert im Jubiläumsjahr 2019 indes wenig an den demokratischen Aufbruch vor 100 Jahren. Lieber feiert man die Fürstenhochzeit von 1719, einen Höhepunkt des augusteischen Zeitalters.

Ein Blick in das heutige Straßenbild von Dresden verdeutlicht, dass an die Vorkämpfer der Demokratie fast nichts mehr erinnert. Dies gilt sowohl für die Ereignisse von 1848/49 als auch für den demokratischen Wandel nach 1918. Orte der Demokratiegeschichte sind als solche nicht erkennbar, Straßennamen nach maßgeblichen Demokarten bilden eher die Ausnahme. Dabei hätte es im Zuge der Um- und Neubenennungswelle nach 1990 durchaus die Möglichkeit gegeben, diesen Umstand zu ändern. Doch stattdessen wurden Vertreterinnen und Vertreter des ehemaligen Wettinischen Herrscherhauses wieder salonfähig, durfte der Gegner des demokratischen Fortschrittes, Friedrich August II., auf seinen Sockel am wiederaufgebauten Neumarkt zurückkehren.

Mithin stellt sich die Frage, ob im 100. Jahr der Weimarer Verfassung es nicht endlich an der Zeit wäre, sich wieder stärker auf die schwarz-rot-goldenen Traditionen zu besinnen? Königen und Königinnen wurde schließlich schon genug gedacht. Über diese These und die möglichen Perspektiven für eine demokratiegeschichtliche Sinnstiftung im Weichbild Dresdens soll an diesem Abend im Podium diskutiert werden.

Die Veranstaltung ist Bestandteil der Reihe „Unbequeme Denkmäler“  des "Denk Mal Fort e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden" und wird in Kooperation mit dem Dresdner Geschichtsverein e.V. durchgeführt. Die Reihe widmet sich Denkmalentwürfen und realisierten Denkmalen, die strittig waren oder es aus heutiger Sicht sind. Die Beispiele reichen dabei vom Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges bis zu nicht realisierten Entwürfen der Gegenwart. Diskutiert werden soll über deren Potential, Nutzung und Erhaltung.

Montag, 16. September 2019, 18 Uhr Museumscafé im Dresdner Stadtmuseum, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.



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Straßenschild Marienallee in Dresden

Denk Mal Fort! e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden