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Buchvorstellung
Bilder der Allmacht


28.11.2018 - 19:00 Uhr
Programmkino Ost, Schandauer Str. 73, 01277 Dresden

Beschreibung der Veranstaltung

Die Darstellung der Staatssicherheit in Film und Fernsehen hat große Konjunktur. Nicht erst seit dem Publikumserfolg von "Das Leben der Anderen" (2006) nimmt die Darstellung des ostdeutschen Geheimdienstes in fiktionalen Erzählungen über die DDR eine zentrale Stellung ein. Häufig wird dabei das alltägliche Leben auf eine allgegenwärtige Präsenz der Staatssicherheit verkürzt. Die "Bilder der Allmacht", die in zeitgenössischen Serien und Filmen über die Staatssicherheit vermittelt werden, besitzen gleichwohl eine große Ausstrahlungskraft. Welche narrativen Schwerpunkte transportieren die Filme? Wie wirken sich diese auf die Darstellung der DDR-Geschichte aus? Welche Themen bleiben ausgespart? Mit welchen visuellen Mitteln wird die Staatssicherheit in Szene gesetzt? Inwieweit lassen sich Zuspitzungen mit der historischen Forschung über die Staatssicherheit in Einklang bringen? Diese und weitere Fragen zur medialen Inszenierung der Staatssicherheit werden im Buch "Bilder der Allmacht" detailliert untersucht. Dabei wird der Bogen auch zurück in die Zeit vor 1989/90 gespannt, um die gegenwärtigen Bilder der Staatssicherheit mit den Selbst- und Fremddarstellungen aus der Zeit des Kalten Krieges zu vergleichen.

Buchvorstellung und Filmvorführung mit Andreas Kötzing, dem Herausgeber des Bandes, (Hannah-Arendt-Institut) und der Autorin Ilka Brombach ("Moving History", Potsdam).

Grußwort: Lutz Rathenow (LStU, Sachsen)

Moderation: Thomas Lindenberger (Hannah-Arendt-Institut)

Im Anschluss läuft der Film "Verriegelte Zeit" (Deutschland 1990, Regie: Sybille Schönemann)

Zum Film "Verriegelte Zeit": Die DEFA-Regisseurin Sibylle Schönemann wurde 1984 von der Staatssicherheit verhaftet und verurteilt, nachdem sie zuvor einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Ein Jahr später wurde sie über die Grenze in die Bundesrepublik abgeschoben. In diesem autobiographischen Dokumentarfilm reist die Filmemacherin nach dem Mauerfall ihrer Vergangenheit hinterher und sucht nach Antworten um ihre Ausweisung. Es entsteht ein ergreifendes Werk über die Alltäglichkeit der Angst in der DDR.