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Artikel von Roger Griffin


The Legitimizing Role of Palingenetic Myth in Ideocracies

TD: Jahrgang 9, Heft 2012, 1, Seite 39–56

Abstract / Volltext

Noch immer ist das Konzept des Totalitarismus stark mit der auf absolute Kontrolle der Gesellschaft abzielenden Zentralisierung von allumfassender Macht verbunden. Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit einem Konzept des Totalitarismus, das zwar bereits ansatzweise von Friedrich und Brzezinski aufgegriffen, aber erst in den letzten zehn Jahren zunehmend bekannter wurde. Totalitarismus wird dabei als ein Experiment der Sozialkonstruktion verstanden. Es zielt darauf, um jeden Preis eine neue Gesellschaft zu erschaffen und eine anthropologische Revolution in Gang zu setzen. Angewandt auf die "Ideokratie" führt dies zu der Annahme, dass einige totalitäre Regime sich zeitweise nicht nur durch die Manipulation von Gedanken legitimiert haben, sondern auch durch eine Welle populistischer Begeisterung für die von den Machtträgern versprochene Aussicht auf eine neue Ära, die aus der alten Ordnung hervorgeht. Gewalttaten sind diesem "palin­genetischen Mythos" nach weniger ein Mittel der barbarischen Zerstörung, sondern legitimieren sich vielmehr als Geburtswehen zur Etablierung einer neuen Ordnung. In diesem Beitrag wird diese populistische Begeisterung im Umkehrschluss mit dem Bestreben in Verbindung gebracht, den entzauberten und nihilistischen Tendenzen der Moderne übersinnliche Phänomene entgegenzusetzen.

Es folgt die Zusammenfassung in englischer Sprache following the article short description

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