Der 20. Juli 1944
Manfred Zeidler
(Berichte und Studien 48)
V&R unipress, Göttingen, 2005
ISBN 978-3-89971-146-2, 153 Seiten, Preis: 25,00 €
Seit Jahrzehnten begleitet den 20. Juli 1944, zuerst in der alten Bundesrepublik, inzwischen auch im wiedervereinigen Deutschland, eine weitgehend zum Ritual erstarrte, fast schon „zeremonielle“ Erinnerungs- und Gedenkkultur. Nahezu für alles Mögliche ist er seitdem in Anspruch genommen worden, sei es für die Demokratie, den Rechtsstaat, die Liberalität, den Europagedanken oder für gesellschaftliche Pluralität, Toleranz und Internationalität. Auf der anderen Seite ist es seit gut drei Jahrzehnten ebenso schick geworden, ihn mit allerlei politischen wie moralischen Fragezeichen zu behaften und ihn mit möglichst kritischer Attitüde nach seinen wertmäßigen Grundlagen zu befragen. In diesem ambivalenten Kontext möchte der vorliegende Text Stellung beziehen und dabei sowohl die falschen Vereinnahmungen als auch die dem gesellschaftlichen Konsens unserer Tage so irritierend erscheinenden Facetten des 20. Juli zur Sprache bringen.