Zwischen »schädlichen Einflüssen« und »wertvollen Erbströmen«
Der »rassenhygienische« Diskurs in Deutschland zwischen 1891 und 1914
Norbert Herms
(Berichte und Studien 83)
V&R unipress Göttingen, 2020
ISBN 978-3-8471-1072-9, 295 Seiten, Preis: 50,00 €
»Niedergang« oder »Aufstieg« – zwischen diesen beiden Polen wurden bereits in der frühen »Rassenhygiene« oder »Eugenik« verschiedene Positionen eingenommen und Handlungsvorschläge unterbreitet, wie die sogenannte Entartung der gesamten modernen »Kulturmenschheit« aufgehalten bzw. deren sogenannte Höherzüchtung vorangetrieben werden könnte. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichten dabei von reduzierter Hilfeleistung für sogenannte Schwache, über Heiratsförderungen oder -verbote und Zwangssterilisation bis hin zur staatlich gesteuerten Fortpflanzung der Menschen. Dies hatte zur Folge, dass sich zum Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Deutschland eine erhebliche Bandbreite an »rassenhygienischer« Literatur entwickelte, welche die Grundlage der vorliegenden Diskursanalyse bildet.