Faschismus und Nationalsozialismus. Hermann Hellers Deutungen auf dem Prüfstand.

Beitrag von Mike Schmeitzner: Faschismus und Nationalsozialismus. Hermann Hellers Deutungen auf dem Prüfstand. In: ZfG, 71. Jahrgang (2023), Heft 11, S. 915-932.

Hellers Auseinandersetzung mit dem (italienischen) Faschismus ist schon verschiedentlich beleuchtet worden. Von daher liegt der Fokus dieser Studie darauf, Hellers Deutung des (italienischen) Faschismus von 1929/31 in den Kontext seiner Interpretation des Nationalsozialismus zu stellen. Überdies ist es das Ziel, Hellers Bedeutung als öffentlicher Intellektueller in der Faschismus-Debatte zu untersuchen. Hier wird auch auf seine spezifische Rolle als Warner vor dem (italienischen) Faschismus einzugehen sein. Der Versuch, seine Faschismus-Deutung und seine Interpretation des Nationalsozialismus vergleichend zu betrachten, liegt deshalb nahe, weil Heller selbst derartige Vergleiche unternommen hat. Dabei sind jedoch die unterschiedlichen Voraussetzungen (Faschismus an der Macht, NS als Bewegung) und die ungleichgewichtigen Überlieferungen zu beachten: Während zum italienischen Faschismus von ihm eine elaborierte Schrift vorliegt, existieren zum deutschen Nationalsozialismus nur Berichte über einzelne Vorträge zu diesem Thema. Auch aus diesem Grund wurden – soweit möglich – Zweitüberlieferungen einbezogen. Der Text selbst basiert auf Vorüberlegungen, die zuerst auf einer Tagung 2022 von HAIT und Friedrich-Ebert-Stiftung angestellt wurden.