Alliierter Bombenkrieg
Das Beispiel Dresden
herausgegeben von Lothar Fritze, Thomas Widera
(Berichte und Studien 50)
V&R unipress, Göttingen, 2005
ISBN 978-3-89971-273-5, 153 pages, price: 25,00 €
Im Spätsommer 1944 war die deutsche Niederlage absehbar geworden und der an die Wehrmacht gerichtete Befehl zur totalen Verteidigung riskierte die Vernichtung des eigenen Volkes. In Erwartung länger andauernder Kämpfe auf deutschem Boden war es das Ziel der westalliierten Bombenstrategie im Frühjahr 1945 die deutsche Verteidigungskraft zu schwächen und die eigenen Verluste zu minimieren. Der Erfolg dieser Strategie wird nach wie vor kontrovers bewertet.
In dieser Endphase des Krieges intensivierten die Alliierten ihre Flächenbombardements auf deutsche Städte. Diese richteten sich gegen die Infrastruktur, gegen innerstädtische Rüstungsbetriebe, aber eben auch direkt gegen die Zivilbevölkerung. Dresden erwarb in diesem Zusammenhang Symbolstatus. Es ist die Überzeugung vieler Menschen, dass die Einäscherung Dresdens und die Tötung eines großen Teils der städtischen Zivilbevölkerung im Februar 1945 militärisch nicht notwendig und moralisch nicht zu rechtfertigen war.
Die Beiträge berücksichtigen die strategischen Überlegungen und Handlungsoptionen der Alliierten, die technische Entwicklung der Luftwaffe und der Luftabwehrsysteme, die psychologischen Voraussetzungen und Wirkungen des Luftkriegs, die propagandistische Nutzung der alliierten Angriffe während und nach dem Krieg sowie völkerrechtliche und ethische Aspekte der Flächenbombardements.