Im Schatten der FDJ
Die „Junge Union“ in Sachsen 1945–1950.
Mit einem autobiographischen Essay von Wolfgang Marcus
Mike Schmeitzner
(Berichte und Studien 47)
V&R unipress, Göttingen, 2004
ISBN 978-3-89971-180-6, 315 pages, price: 50,00 €
Zwischen 1946 und 1989 existierte in der Sowjetisch Besetzten Zone Deutschlands (SBZ) und in der DDR nur eine einzige Einheitsjugendorganisation – die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie befand sich von Anfang an unter der personalpolitischen und später auch unter der ideologischen Kontrolle der KPD/SED. Ungeachtet dieser offensichtlichen Uniformität konnten sich in den ersten Jahren nach Kriegsende Jugendvertretungen der „bürgerlichen“ Parteien CDU und LDP entwickeln, die allerdings nie den Charakter von Jugendorganisationen annehmen durften und 1949/50 der kommunistischen Gleichschaltung zum Opfer fielen. Die Studie untersucht am Beispiel der „Jungen Union“ der CDU Sachsen exemplarisch den Weg christlicher Jugendlicher aus dem „Dritten Reich“ in die SBZ. Dabei kommt die Bedeutung der kirchlichen Sozialisation der jungen Akteure ebenso zur Sprache wie ihr Verhältnis zur FDJ und zur älteren Führung der eigenen Partei sowie ihre Bemühungen um eigene Interessenvertretungen und politisch-programmatische Entwürfe. Abgerundet wird die Studie durch den autobiographischen Essay von Wolfgang Marcus - eines ihrer frühen Protagonisten.