„Nun ließe sich viel erzählen von all den Tagesereignissen“
Kommentierte Chronik des Katharinenhofes Großhennersdorf 1934–1941
herausgegeben von Boris Böhm
(Lebenszeugnisse - Leidenswege 25)
Selbstverlag StSG Dresden, 2017
ISBN 978-3-934382-28-2, 144 Seiten, Preis: 8,50 €
Der Katharinenhof Großhennersdorf in der Oberlausitz zählt zu den ältesten Einrichtungen in Sachsen, die sich der Pflege, Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen verschrieben haben. Von 1934 bis 1941 lag die Verwaltung des Hauses in den Händen des Landesvereins Sachsen für Innere Mission der evangelisch-lutherischen Kirche. In dieser Zeit verfasste die Diakonisse Gertrud Oberlein eine Chronik, in der sie täglich Geschehnisse im Kartharinenhof festhielt und das Erlebte persönlich bewertete.
Damit dokumentierte sie auch das Leben und den Alltag der im Katharinenhof untergebrachten Mädchen und Jungen, die durch die NS-Gesundheitspolitik als "Minderwertige" zunehmend diskriminiert wurden. Mit der Umwandlung des Katharinenhofes in ein Lager für "volksdeutsche Umsiedler" wurden die Kinder im September 1940 verlegt. Fast alle fielen den NS-Krankenmorden in Pirna-Sonnenstein und Großschweidnitz zum Opfer.
Die vorliegende Publikation beinhaltet den editierten und kommentierten Text der Chronik, einen Überblick zur Geschichte des Katharinenhofes, ausgewählte Biographien von Kindern, Verantwortlichen und Diakonissen sowie ein umfangreiches Personenverzeichnis.