Verfolgte Schüler – gebrochene Biographien

Das Bildungssystem verstand die SED als Instrument, die so genannte „allseitig gebildete sozialistische Persönlichkeit“ zu erziehen – Menschen, die sich bedingungslos den Forde-rungen der Staatspartei unterwarfen. Wer sich diesem staatlichen Anspruch widersetzte, musste mit Repressionen rechnen, deren Folgen viele Betroffene noch heute spüren, auch wenn sie inzwischen rehabilitiert wurden. Zu den Unterdrückungsmaßnahmen gehörten neben der Nichtzulassung zum Abitur bzw. zum Studium auch der Ausschluss von jeglicher Berufsausbildung bzw. das Abdrängen in nicht gewünschte und wenig attraktive Berufe sowie die Einweisung in Erziehungsanstalten, wie Kinderheime für Schwererziehbare, Jugendwerkhöfe oder Jugendhaftanstalten.
Im vorliegenden Sammelband vermitteln Vertreter unterschiedlicher Fachwissenschaften gemeinsam mit Zeitzeugen Einblicke in Ursachen und Methoden von Benachteiligung und Verfolgung bis hin zu den Konsequenzen für die berufliche und persönliche Entwicklung der Betroffenen. Die Rahmenbedingungen für eine Rehabilitierung werden darüber hinaus eben-so aufgezeigt wie deren Möglichkeiten und Grenzen.

Zu beziehen über die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung.