NEUERSCHEINUNG
Wirtschaftlicher Pragmatismus, identitätspolitischer Opportunismus oder soziales Prestige?
Fritz Szepans Motive für sein Bekenntnis zur deutschen Einwanderungsgesellschaft.
Maximilian Kreter
Nomos Baden-Baden, 2024
ISBN 978-3-98572-070-5, 373 Seiten
Beitrag von Maximilian Kreter "Wirtschaftlicher Pragmatismus, identitätspolitischer Opportunismus oder soziales Prestige? Fritz Szepans Motive für sein Bekenntnis zur deutschen Einwanderungsgesellschaft". In: Stadion. Internationale Zeitschrift für Geschichte des Sports, Sonderband (2024) 3, S.125-146.
Fritz Szepan war einer der erfolgreichsten Fußballer im Deutschland der 1930er- und 1940er-Jahre, der auf Vereinsebene ausschließlich für den FC Schalke 04 und später auch für die deutsche Nationalmannschaft spielte. Mit vielen Spielern der Schalker Meistermannschaft von 1934, die in der deutschen Presse zum Teil als "Proleten- und Polackenverein" und von der polnischen Presse als "Deutsche Meisterschaft in polnischer Hand" gefeiert wurde, hatte er seine polnischen bzw. masurischen Wurzeln gemein. So stand er als exponierter Vertreter dieser Gruppe unter dem Druck sich zu einer Identität bzw. Gesellschaft zu bekennen, da sich diese Identitätsangebote zu dieser Zeit gegenseitig ausschlossen. In diesen Beitrag wird analysiert, welche sozialen, ökonomischen, kulturellen, politischen und situativen Motive die Entscheidung zum Bekenntnis zugunsten der Einwanderungsgesellschaft und möglicherweise gegen die der Herkunftsgesellschaft (der Eltern) beeinflusst haben und im zweiten Schritt sogar das Werben für die Politik der Nationalsozialisten begünstigt hat.
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