
Zwischen Gesundheitsprävention und Absatzregulierung – Ernährungskommunikation im DDR-Fernsehen am Beispiel einer Ratgebersendung
Claudia Böttcher, Charmaine Voigt
Stuttgart, 2022
Beitrag von Claudia Böttcher und Charmaine Voigt, Zwischen Gesundheitsprävention und Absatzregulierung – Ernährungskommunikation im DDR-Fernsehen am Beispiel einer Ratgebersendung. In: Doreen Reifegerste/Christian Sammer (Hg.), Gesundheitskommunikation und Geschichte: Interdisziplinäre Perspektiven, Stuttgart 2022, S. 1–17.
Abstract
Die DDR-Führung nutzte das Massenmedium Fernsehen als ein politisches Instrument zur Ernährungsprävention. In der vorliegenden Untersuchung steht der konkrete Zusammenhang zwischen der Versorgungssituation der DDR in den 1980er Jahren und der ernährungsbezogenen Gesundheitsaufklärung anhand der Ratgebersendung HAUSHALTS-ALLERLEI PRAKTISCH SERVIERT (HAPS) im Fokus. Die Sendereihe ist dabei als Teil einer gesundheitspolitischen Strategie der DDR einzuordnen, die darauf abzielte, althergebrachte ungünstige Ernährungsmuster aufzubrechen, um nicht zuletzt die Kosten der Gesundheitsversorgung zu reduzieren. In allen vier exemplarisch analysierten Sendungen von 1984, 1987, 1989 und 1990 konnten explizit vermittelte Ernährungsbotschaften eruiert werden. Neben sachlich-informativen konnten allerdings auch unterhaltende Sendungselemente identifiziert werden, die nicht durchgehend zur Gesundheitsförderung beitragen.