Aktivismus in der Zeitgeschichte
Übung
TU Dresden
Mittwoch, 4. DS (13:00-14:30 Uhr)
In dieser Übung nähern wir uns Aktivismus als einem breiten historischen Phänomen jenseits institutionalisierter Politik. Im Zentrum stehen Formen gesellschaftlichen Engagements von unten – von Protest- und Solidaritätsbewegungen über alltägliche Mikropraktiken des Widerstands bis hin zu selbstorganisierten Initiativen im lokalen und transnationalen Raum. Aktivismus wird dabei nicht nur als spektakuläre Ausnahme, sondern als vielschichtige Praxis verstanden, in der gesellschaftliche Aushandlungsprozesse sichtbar werden. Das „Eigen-Sinn“-Konzept (T. Lindenberger) bildet hierbei einen zentralen theoretischen Zugang der Übung, um alltägliche, oft unsichtbare Formen des Handelns gegen soziale Normen und institutionelle Macht zu verstehen.
Die Übung bietet eine Einführung in zeithistorische Perspektiven auf Aktivismus, Protestbewegungen und zivilgesellschaftliches Engagement im 20. und 21. Jahrhundert. Thematische Schwerpunkte sind Formen des Widerstands, politische Praktiken jenseits staatlicher Institutionen sowie methodische Zugänge der Bewegungs- und Alltagsgeschichte. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Aktivismus gesellschaftlich marginalisierter Gruppen, deren Perspektiven in der Historiographie lange unsichtbar blieben. In der Übung entwickeln wir Strategien, um ihre Formen des Aktivismus in zeithistorischen Quellen aufzuspüren. Dabei vertiefen wir insbesondere die Analyse von Quellen und Forschungsliteratur, um Perspektiven einer „Geschichte von unten“ zu erschließen.
Die Teilnehmenden gestalten die Sitzungen aktiv mit. Prüfungsleistungen können durch „kleine Leistungen“, z.B. Essays, oder Referate nachgewiesen werden. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 begrenzt. In der Übung werden wir regelmäßig mit digitalen Ressourcen und Tools arbeiten, weshalb empfohlen wird, ein eigenes Endgerät zu den Sitzungen mitzubringen.
weitere Informationen im Internet:
https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/50809602053?1
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