Die DDR. Geschichte – Herrschaft – Legitimation
Vorlesung
TU Dresden
Donnerstag, 3. DS (11:10–12:40 Uhr), per Zoom
1945 wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) kontrollierte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) Gesellschaft, Parteien und Verwaltungen.
Die von ihr mit begründete und geförderte Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) vermochte sich relativ rasch zu einer Hegemonialpartei zu entwickeln, die in der 1949 gegründeten DDR von Beginn an die maßgebliche Rolle spielte. Als Staatspartei beherrschte die SED das „Mehrparteiensystem“ der DDR und versuchte die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu prägen. In der Vorlesung werden Prämissen und Interessen der sowjetischen Besatzungsmacht ebenso eine Rolle spielen wie der „Kalte Krieg“ als Stimulator der deutschen Teilung.
Zudem wird der Frage nachgegangen, welche Wandlungen die DDR durchlief, wie die SED ihre Herrschaft sicherte und legitimierte. Dabei werden auch deutsch-deutsche Verflechtungen und verfassungsrechtliche Aspekte zur Sprache kommen.
Einführende Literatur:
- P. Erler/H. Laude/M. Wilke (Hg.): „Nach Hitler kommen wir“ – Dokumente zur Programmatik der Moskauer KPD-Führung 1944/45 für Nachkriegsdeutschland, Berlin 1994;
- J. Foitzik, Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944-1954. Dokumente, München 2012; B. Greiner, Verdrängter Terror. Geschichte und Wahrnehmung sowjetischer Speziallager in Deutschland, Bonn 2010;
- D. Hofmann, Nachkriegszeit. Deutschland 1945-1949, Darmstadt 2011;
- W. Loth, Stalins ungeliebtes Kind. Warum Moskau die DDR nicht wollte, München 1996;
- U. Mählert, Kleine Geschichte der DDR, München 2010 (7. Aufl.);
- S. Satjukow, Besatzer. „Die Russen“ in Deutschland 1945-1994, Göttingen 2008;
- M. Schmeitzner/C. Vollnhals/F. Weil (Hg.), Von Stalingrad zur SBZ. Sachsen 1944 bis 1949, Göttingen 2016;
- K. Schroeder, Der SED-Staat. Geschichte und Strukturen der DDR 1949-1990, Wien/Köln/Weimar 2013 (zuerst 1998);
- H. Weber, Geschichte der DDR, München 1999.
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