54. Historikertag 2023
Für das Programm des 54. Historikertages wurden zwei Sektionsvorschläge mit Beteiligung des HAIT ausgewählt.
Die Sektion "Der Körper und die Krise" wird sich mit der Wahrnehmung der Spanischen Grippe und ihrer medialen Rekonstruktion befassen. Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr), Mike Schmeitzner (HAIT), Matthäus Wehowski (HAIT) und Filip Bláha (Centre for Higher Education Studies, Prag) richten in dem Panel das Augenmerk auf die Krisen- und Körpererfahrung damaliger Akteure im städtischen Raum der sich auflösenden mitteleuropäischen Imperien, in dem sich die verschiedenen Krisenerscheinungen aufgrund der Bevölkerungskonzentration potenzierten. Ziel der gemeinsamen Vorträge ist es, die allgegenwärtige fragile Faktenlage über die Spanische Grippe in Bezug auf die Erfahrungen verschiedener Kollektive und ihrer Akteure darzustellen.
Die Sektion "Fragiles Erinnern" befasst sich mit dem Wechselverhältnis von Geschichte und Öffentlichkeit in Sozialen Medien. Während Tobias Ebbrecht-Hartmann (Hebrew University, Jerusalem) und Andreas Kötzing (HAIT) den Wandel der NS- und DDR-Erinnerungskultur beleuchten, greifen drei praxisnahe Vorträge von Iris Groschek (Gedenkstätte Neuengamme), Leonie Schöller (Historikerin) und Nora Hespers (Autorin und freie Journalistin) das Spannungsfeld von publikumsnaher Vermittlung und historischer Genauigkeit auf. Dabei stehen die Arbeiten von Gedenkstätten, die Vermittlung auf TikTok und das umstrittene Instagram-Projekt @ichbinsophiescholl im Mittelpunkt.
Der 54. Historikertag steht unter dem Motto "Fragile Fakten" und findet vom 19. bis 22. September 2023 an der Uni Leipzig statt. Mit über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählt er zu den größten Fachkongressen in Europa. Das detaillierte Programm des Historikertages wird im Frühjahr 2023 veröffentlicht.
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