Neues Dissertationsprojekt am HAIT
Als Doktorandin am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden und dem Institut für Kultursoziologie der Universität Leipzig wird Josephine Starke in den nächsten drei Jahren an ihrem Dissertationsprojekt unter dem vorläufigen Titel „Politisches Handeln in der Transformationsgesellschaft. Eine rekonstruktive Analyse der politischen Biographien sächsischer Stadtratsmitglieder“ arbeiten.
Aus einer wissenssoziologischen, rekonstruktiv-interpretativen Perspektive widmet sie sich im Rahmen des Projekts der Frage, welche politischen Weltanschauungen und Rollenorientierungen lokalpolitischem Handeln in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft zugrunde liegen und welche konjunktiven Erfahrungsräume für die Herausbildung dieser das politische Handeln strukturierenden Orientierungen konstitutiv sind. In biographischen Fallstudien sollen hierzu die Verläufe der 'politischen Biographien' sächsischer Stadtratsmitglieder rekonstruiert werden, die den Systemumbruch von 1989/90 als Jugendliche oder Erwachsene erfahren haben. Als empirische Grundlage der Analyse dienen biographische Interviews mit den Angehörigen verschiedener Parteien und Wählergemeinschaften.
Mit dem Projekt stellt Frau Starke die subjektiven Vergangenheitsdeutungen von Lokalpolitiker:innen jenseits der in der Ostdeutschlandforschung aktuell gängigen Zentrierung auf Rechtsaußenakteure in den Vordergrund und leistet damit einen Beitrag zu einer wissenssoziologisch orientierten Forschung zu sozialen Gedächtnissen, politischer Sozialisation und politischem Handeln in den postsozialistischen Transformationsgesellschaften.
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