Diktaturforschung / Forschungsfeld Kultur- und Mediengeschichte / Forschungsschwerpunkt 01.2013–12.2015 / Laufzeit (Projekt abgeschlossen) Dr. Andreas Kötzing / Koordination
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das 11. Plenum des ZK der SED ist wegen seiner rigiden kulturpolitischen Einschnitte als „Kahlschlag“-Plenum in die Geschichte der DDR eingegangen. Andreas Kötzing hat in dem Projekt die Geschichte des 11. Plenums untersucht, um daran beispielhaft die Funktionsweise der SED-Diktatur zu schildern. Die kultur- und wirtschaftspolitischen Entwicklungen der 1960er Jahre wurden dabei ebenso in den Blick genommen wie die konkreten Auswirkungen des Plenums auf regionaler Ebene in der DDR. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, wie auf Bezirksebene die angeordneten Maßnahmen der Partei umgesetzt wurden und welche Reaktionen sie hervorriefen. In Kooperation mit der DEFA-Stiftung (Berlin) ist zum 50. Jahrestag des Festivals im Dezember 2015 eine umfangreiche Publikation erschienen, in der die Forschungsergebnisse präsentiert sowie zahlreiche Dokumente zur Geschichte des Plenums veröffentlich wurden. Beigelegt ist eine CD mit Original-O-Tönen von einzelnen Redebeiträgen des Plenums. Im Rahmen des Projektes wurde außerdem eine Filmreihe mit dem Titel „Dekadent. Jugendgefährdend. Staatsfeindlich“ in Leipzig und Dresden durchgeführt. Ein Großteil der Filme, die 1965/66 im Zuge des 11. Plenums verboten worden sind, wurden öffentlich vorgeführt.