Martin Mutschmann. Gauleiter und Reichsstatthalter von Sachsen 1879-1947
Diktaturforschung / Forschungsfeld
Sachsen im Nationalsozialismus / Forschungsschwerpunkt
01.2020–12.2025 / Laufzeit
Prof. Dr. Mike Schmeitzner / Koordination
PROJEKTBESCHREIBUNG
Mike Schmeitzner wird 2025 eine Gesamtbiographie über den sächsischen Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann (1879–1947) vorlegen, die auf seiner 2011 erstmals veröffentlichten Teilbiographie (dem Moskauer Geheimprozess 1945-1947) basiert. Mutschmann zählte zu den frühen Gefolgsleuten und Geldgebern Hitlers. Als antisemitischer Verschwörungsfanatiker initiierte er schon lange vor 1933 Gewalt und Hetze gegen Juden. Nach 1933 nahm er antisemitische Verordnungen der zentralen Ebene in seinem Gau durch eine rigorose Politik vorweg. Mit seinem Machtinstinkt und seiner Ämterfülle gehörte er zu den mächtigsten regionalen Führern des Regimes. Die Studie verfolgt das Ziel, Mutschmanns Überzeugungen, seine Politik sowie den Aufbau seines sächsischen Gau-Regimes und seine Netzwerke zu untersuchen, die es ihm ermöglichten, selbst zentralen Durchgriffen im Krieg (etwa durch Heinrich Himmler) Paroli zu bieten. Eine Rezeptionsgeschichte („Mythen und Legenden“) beschließt die Studie.