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Das Konzentrationslager Sachsenburg 1933-1937

Diktaturforschung / Forschungsfeld
Sachsen im Nationalsozialismus / Forschungsschwerpunkt  (Projekt abgeschlossen)
Prof. Dr. Mike Schmeitzner / Koordination

PROJEKTBESCHREIBUNG

Bei dem Anfang Juni 2018 erscheinenden Sammelband handelt es sich um ein mehrjähriges Kooperationsprojekt zwischen der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (StSG) und des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden (HAIT), das von Bert Pampel und Mike Schmeitzner betreut wurde. Im Fokus steht das KZ Sachsenburg in der Nähe von Chemnitz als das bedeutendste und am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen. Es wurde von den Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 zur Ausschaltung ihrer wichtigsten politischen Gegner, vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, errichtet. Vor seiner Schließung 1937 ließ das Regime hier auch verstärkt Zeugen Jehovas, Juden, Pfarrer beider Konfessionen und „Vorbeugehäftlinge“ einliefern. Mit dem Band, der 25 Beiträge von 19 Autorinnen und Autoren umfasst, wird erstmals eine umfassende Geschichte dieses Konzentrationslagers vorgelegt. Dabei spielen neben der Einordnung des Lagers in das sächsische NS-Terrorsystem und einem Abriss seiner Entwicklung folgende Aspekte eine besondere Rolle: die Analyse der Tätergruppen und einzelner Täter von SA und SS, die Untersuchung der Häftlingsgesellschaft und einzelner Häftlingsgruppen sowie die Wahrnehmung des Lagers im Ausland. Untersuchungen zur juristischen Aufarbeitung, zur Geschichte der DDR-Gedenkstätte bis 1989 und Reflexionen über den Umgang mit diesem Erbe bis zum heutigen Tag schließen den reich bebilderten Band ab. Das Projekt wurde im Mai 2018 abgeschlossen. Der Band, der in der Schriftenreihe der StSG erscheint, soll zudem die im Aufbau befindliche Gedenkstätte in Sachsenburg flankieren.