Home > forschung > Projektdetails

Kritik des utopischen Denkens – Karl Marx und der Marxismus

Diktaturforschung / Forschungsfeld
Historische Bedingungen / Forschungsschwerpunkt  (Projekt abgeschlossen)
Prof. Dr. Lothar Fritze / Koordination

PROJEKTBESCHREIBUNG

Der Zusammenbruch des Kommunismus in Europa war geeignet, eine lange vor diesem Zusammenbruch gewachsene Überzeugung zu bestätigen – die Überzeugung, in den Ländern des sogenannten realen Sozialismus werde versucht, ein Gesellschaftsmodell zu etablieren, dass nicht wirklich zu realisieren oder jedenfalls auf Dauer nicht überlebensfähig – das also, sofern man seine Realisierung überhaupt wünschen konnte, in einem bestimmten Sinne utopisch sei. Da sich sowohl die Führer der jeweils herrschenden marxistisch-leninistischen Einheitsparteien als auch ihre Ideologen zur legitimatorischen Abstützung ihres Herrschafts- und Führungsanspruchs auf die Lehre von Karl Marx (und Friedrich Engels) beriefen, liegt es nahe, das Marx‘sche Denken erneut einer kritischen Sichtung zu unterziehen. Im Mittelpunkt der geplanten Monographie steht die Frage nach dem Charakter des utopischen Denkens von Marx. Es wird zunächst darum gehen, die Grundzüge der Marx‘schen Geschichtstheorie (soweit für das Thema relevant) darzustellen sowie das Verhältnis dieser Theorie zum utopischen Denken zu klären. Einer kurz gefassten Entschlüsselung der Anatomie der Marx‘schen Geschichtstheorie soll eine Kritik dieser Theorie folgen.