Forschungsfeld Diktaturforschung
Es werden die Projekte mit Titel und Namen der Koordination und Bearbeiter aufgelistet. Über einen Link können Detailinformationen aufgerufen werden
Diktaturen und Autokratien im 20. Jahrhundert und ihre Aufarbeitung
Aufgabe dieses Forschungsfeldes ist – entsprechend den mit der Gründung des HAIT im Jahr 1993 festgelegten Aufgaben – die Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert und des gesellschaftlichen Umgangs mit ihnen. Es knüpft zugleich an den politikwissenschaftlichen Forschungsansatz der vergleichenden Autokratieforschung an. Im Zentrum überwiegend geschichtswissenschaftlicher Projekte stehen dabei die NS-Diktatur und die SED-Diktatur, die durch Untersuchungen zu Diktaturen bzw. Autokratien vor allem in Europa ergänzt werden. Es ist angestrebt, in allen Projekten die konzeptionellen und methodologischen Erweiterungen der zeithistorischen Forschung in den vergangenen Jahrzehnten aufzugreifen politik-, gesellschafts-, kultur-, medien- und alltagsgeschichtliche Ansätze miteinander zu verknüpfen sowie innovative Ansätze der Sozial- und Kulturwissenschaften zu integrieren. Das Verhältnis der beiden deutschen Diktaturen zueinander wird dabei sowohl in systematisch-vergleichender wie auch in erfahrungsgeschichtlicher Perspektive behandelt. Darüber hinaus bilden Untersuchungen zu nicht-demokratischen Regimen in der Zwischenkriegszeit und in anderen Weltregionen Bezugspunkte für den historischen Vergleich. Eine besondere Herausforderung der Projekte in diesem Forschungsfeld stellt die Verbindung von regional bzw. nationalstaatlich begrenzten (Sachsen bzw. NS-Deutschland, DDR) mit überregionalen und internationalen Untersuchungsgegenständen dar, die auch nicht-diktatorische Gesellschaften, insbesondere die Bundesrepublik zur Zeit der deutschen Teilung, einschließt. Die in diesem Forschungsfeld tätigen Wissenschaftlern arbeiten gemäß den Satzungszielen des HAIT mit Einrichtungen der politischen Bildungsarbeit, Opfergruppen und Aufarbeitungsinitiativen im Freistaat Sachsen und den ostdeutschen Bundesländern zusammen.
Forscher:innen: Dr. Claudia Böttcher, PD Dr. Udo Grashoff, Christoph Hanzig, Franz-Joseph Hille, Alexander Koch, Dr. Andreas Kötzing, Dr. Christine Ludl, Anselm Meyer, Prof. Dr. Mike Schmeitzner, Michael Thoß, Dr. Francesca Weil, Dr. Thomas Widera, Benjamin Werner